7 Nachteile von Kaffee – und eine gesunde Alternative

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Kaffee ist die Lieblingsdroge der Deutsche: 40 Millionen von uns starten mit einem Koffeinkick in den Tag. Für viele Leute ist der Morgenkaffee ein Genuss ohne direkte gesundheitliche Folgen. Allerdings kann es durchaus Situationen geben, in denen Kaffee eine negative Wirkung hat, vor allem wenn man so abhängig von ihm ist, dass es schwer fällt, mal einen Tag ohne auszukommen.

Wenn man ihn gelegentlich und in kleinen Mengen trinkt, bietet Kaffee durchaus gewisse Vorteile. Für frischen, hochwertigen Kaffee aus biologischer Landwirtschaft (beim Anbau von gewöhnlichem Kaffee wird so stark gespritzt wie bei kaum einer anderen Pflanze) gibt es einen Haufen an Studien, die gezeigt haben, dass er die Konzentration verbessert und langfristig auch das Risiko für Parkinson, Gallen- und Nierensteine und Leberzirrhose (bei Alkoholikern) reduzieren kann.

Umgekehrt steht er aber auch in Zusammenhang mit höherem Cholesterin, Herzerkrankung und Osteoporose.

Hochwertiger, gemahlener Kaffee ist eine Quelle für Antioxidantien wie Chlorogensäure, die beim Abnehmen helfen können. Grüner Kaffeebohnenextrakt, der besonders viel davon enthält, ist der letzte Schrei um Körperfett zu reduzieren.

Aber die Wahrheit ist: Viele von uns trinken deutlich mehr als eine kleine Tasse Espresso ab und zu, und außerdem ist Instant-Kaffee, oder noch schlimmer, dieses Zeug das der Kaffeeautomat bei uns im Büro fabriziert, alles andere als hochwertig.

Kaffee: gesund oder ungesund? Die Antwort gibt’s in folgendem Video:

Tatsächlich könnte es sein, dass unser übermäßiger Kaffeekonsum, trotz der möglichen langfristigen Vorteile, im hier und jetzt mehr schadet als nützt. Vor allem ist er schlecht für unser Stressniveau und unser Verdauungssystem.

7 Nachteile von Kaffee

1. Kaffee und Salzsäure

Wenn man Kaffee nach dem Aufstehen auf leeren Magen trinkt, stimuliert man damit die Produktion von Salzsäure (chemisch: Chlorwasserstoffsäure) welche auch einfach Magensäure genannt wird. Das kann zum Problem werden, denn die sollte eigentlich nur produziert werden um Nahrung zu verdauen. Wenn Dein Körper jedes mal Salzsäure produzieren muss wenn Du Kaffee trinkst, hat er unter Umständen Probleme damit, danach noch genug zu produzieren um ein großes Mittagessen verdauen zu können.

Insbesondere die Verdauung von Proteinen kann unter einem Mangel von Salzsäure im Magen leiden, und Nahrung die viel davon enthält kann dann in den Darm passieren, bevor sie angemessen verarbeitet wurde. Unverdaute Proteine verursachen eine Menge an Problemen im Körper, von Blähungen über Reizdarm und Divertikulitis bis hin zu Dickdarmkrebs.

Tatsächlich könnte eine schlechte Verdauung, die durch einen Mangel an Salzsäure im Magen verursacht wird, noch in etlichen anderen Gesundheitsproblemen eine Rolle spielen. Viele Experten gehen sogar so weit zu sagen, dass fast jede Krankheit im Magen beginnt. Damit ist auch klar, warum es so wichtig ist, Deinen Magen nicht aus dem Gleichgewicht zu bringen.

2. Magengeschwüre, Reizdarm und Übersäuerung

Das Koffein und die vielen Säuren im Kaffee können Deinen Magen und die Innenwand des Dünndarms reizen. Besonders wenn Personen an einem Magengeschwür, Reizdarm, Gastritis oder Chronischen Krankheit leiden wird das zum Problem – Ärzte empfehlen dann meistens, auf Kaffee ganz zu verzichten.

Die entscheidende Frage ist nun, ob Kaffee auch an der Entstehung dieser Krankheiten beteiligt ist.

Magengeschwüre werden vermutlich von einem Bakterium namens Helicobacter pylori verursacht. Es könnte aber sein, dass Kaffee dazu beiträgt, den Magen so zu schwächen, dass sich dieses Bakterium dort überhaupt erst festsetzen kann.

Kaffee kann auch die Dünndarmwand irritieren, was zu Krämpfen und Stoffwechselproblemen führen kann, dadurch hat man dann oft Verstopfung oder Durchfall. Dieser Zustand wird als “Reizdarm” bezeichnet, und ein solcher wird in den letzten Jahren immer öfter diagnostiziert.

3. Sodbrennen

Kaffee kann auch Säurereflux und Sodbrennen verursachen, da er den unteren Schließmuskel der Speiseröhre entspannt. Der sollte eigentlich nach dem Essen geschlossen bleiben, um zu verhindern, dass der Mageninhalt seinen Weg zurück in die Speiseröhre findet und sie mit Salzsäure verätzt.

Es ist jedoch bekannt, dass Koffein diesen Muskel entspannt – damit können auch Cola oder koffeinhaltige Energydrinks Sodbrennen verursachen, obwohl Kaffee besonders problematisch ist.

Sogar koffeinfreier Kaffee kann bei manchen Menschen Sodbrennen verursachen – Forscher glauben deswegen, dass auch andere Inhaltsstoffe im Kaffee zu diesem Problem beitragen.

4. Kaffee als Abführmittel

Kaffee kann Darmperistaltik stimulieren, das ist der Vorgang im Verdauungssystem, der uns in Richtung Toilette schickt. Manche Leute verwenden Kaffee deswegen gezielt als Abführmittel, aber damit gibt es ein Problem.

Gleichzeitig fördert Kaffee nämlich eine vorzeitige Entleerung des Magens, der Mageninhalt wird also oft in den Darm befördert bevor die Inhaltsstoffe in der Nahrung angemessen verarbeitet worden sind.

In diesem halbverdauten Zustand können die Nährstoffe aus der Nahrung vom Körper deutlich schlechter aufgenommen werden. Außerdem kann dadurch der Magen-Darm-Trakt gereizt werden oder sich sogar entzünden.

Auch hier zeigt entkoffeinierter Kaffee dieselbe Wirkung, es scheint also, dass Koffein diese Probleme nicht im Alleingang verursacht.

5. Mineralstoffaufnahme, Deine Nieren und Kaffee

Begeisterte Kaffeetrinker können Probleme damit haben, genug Mineralien mit Ihrer Nahrung aufzunehmen, auch dann, wenn sie mineralstoffreiche Nahrungsmittel konsumieren oder Nahrungsergänzungsmittel nehmen. Kaffee beeinflusst nämlich die Aufnahme von Eisen im Magen und die Fähigkeit der Nieren, Kalzium, Zink und Magnesium zu speichern.

Obwohl alle dieser Mineralien für unsere Verdauung wichtig sind ist Magnesiummangel besonders bedenklich – denn Magnesium ist notwendig um die Darmtätigkeit zu regulieren und Magnesiummangel ist schon jetzt ein weit verbreitetes Problem.

Falls Du befürchtest, an Magnesiummangel zu leiden (ein Problem, das ungefähr 70% der Deutschen Bevölkerung betrifft, ob sie es nun wissen oder nicht), kann transdermales Magnesiumöl Dir besser helfen als Ergänzungsmittel die zum Einnehmen gedacht sind, denn letztere werden üblicherweise kaum vom Körper aufgenommen.

6. Acrylamid im Kaffee

Acrylamid ist ein vermutlich krebserregender Stoff, der sich in Kaffeebohnen bildet, wenn sie bei hohen Temperaturen geröstet werden. Je dunkler die Röstung umso höher die Konzentration an Acrylamid. Studien haben nachgewiesen, dass Kaffee eine der Hauptquellen dieses gefährlichen Stoffes in unserer Ernährung ist.

7. Kaffee, Stress und Anspannung

Wenn Du viel Kaffee trinkst, bewirkt das in deinem Körper eine starke Ausschüttung von Cortisol, Adrenalin und Noradrenalin. Diese Stoffe erhöhen Deinen Herzschlag, Deinen Blutdruck und Dein Stressniveau – die altbekannte “Kampf-oder-Flucht”-Reaktion.

Oft hören wir, dass wir Kaffee trinken sollen, damit wir “mehr Energie” haben. Für manche unter uns ist es allerdings eher ein unangenehmer Zustand der konstanten Anspannung, der es schwer macht, loszulassen. Vielleicht hilft Dir der Kaffee dabei, möglichst schnell durch den Papierkram zu ackern, aber die langfristigen Auswirkungen dieser Art von Dauerstress sind (im negativen Sinne) bemerkenswert.

Wenn Du während dem Essen Stresshormone ausschüttest kann das Deine Verdauung stören. Wenn Du nämlich im “Kampf-oder-Flucht”-Modus bist, hält sich der Körper bereit, eine Bedrohung abzuwehren, und gibt der Verdauung Nachrang.

Als letztes sei noch erwähnt, dass Kaffee den GABA-Metabolismus beeinflusst. GABA, oder Gamma-Aminobuttersäure, ist ein Neurotransmitter, der dafür zuständig ist, unsere Stimmung sowie unser Stressniveau zu regulieren und wirkt außerdem beruhigend auf unseren Verdauungstrakt.

Es besteht eine erstaunlich enge Verbindung zwischen Deiner Stimmung und Deinem Verdauungssystem. Leider kann es passieren, dass beide darunter leiden, wenn Du zu viel Kaffee trinkst.

Hier noch ein Beitrag dazu vom NDR:

Fazit

Viele Leute lieben ihren Kaffee heiß und hören deswegen nicht gerne, dass er so viele Gesundheitsprobleme verursachen kann. Aber wenn Du bis hierher gelesen hast, hast Du vielleicht den Eindruck bekommen, dass es besser ist, Deinen Kaffeekonsum einzuschränken oder den Kaffee durch etwas anderes zu ersetzen.

Glaubst Du, dass Du zu viel Kaffee trinkst, aber so in Deiner Gewohnheit verhaftet bist, dass es schwierig ist, damit aufzuhören? Hast Du schon probiert loszukommen, und warst Du dabei erfolgreich? Es wäre schon zu erfahren, wie Dich Kaffee beeinflusst und wie es für Dich war, aufzuhören.

Gerne gelesen

2018-04-25T07:53:46+00:00
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